Gleich mehrfach berichteten unterschiedliche Medien über die Herstellung von Fiebermedikamenten mit Paracetamol und Ibuprofen in der Apotheke. Eine jahrelang verfehlte Gesundheitspolitik, über die selbst Gesundheitsminister Karl Lauterbach inzwischen sagt „wir haben es mit der Ökonomisierung übertrieben“ führt dazu, dass im Herbst und Winter gängige Medikamente für Kinder überall Mangelware sind.
Die wenigen Apotheken, die es schaffen, zusätzlich zu ihrer ohnehin schon hohen Arbeitsbelastung, die fehlenden Medikamente selbst herzustellen, werden „überrannt“! Zu uns kamen Eltern und Kinder aus den Nachbarstätten und sogar aus Dortmund und Köln um in der Rathaus-Apotheke hergestellte Fiebersäfte zu kaufen. In die Kameras von WDR und SAT1 gerichtet formulierte Seniorchef Dr. Klaus Fehske die Forderungen, dass die Grundversorgung mit definierten notwendigen Arzneimitteln gesichert werden müsse und das Wohl der Patienten insbesondere von Kleinkindern endlich wieder im Vordergrund stehen solle.
Es sei kaum auszuhalten, wie Ärzte und Apotheker gerade in der aktuellen Notsituation durch überzogene Bürokratie darin behindert würden, die Versorgung mit notwendigen Arzneimitteln aufrechtzuerhalten. Krankenkassen sträuben sich, die Kosten für selbst hergestellte Fiebersäfte zu übernehmen. Wichtig sei aber auch, die hohe Abhängigkeit von der Produktion in China und Indien zumindest für die Grundversorgung zurückzufahren. Dr. Klaus Fehske erinnerte daran, wie die deutsche Pharmaindustrie zu seiner Zeit noch die „Apotheke der Welt“ gewesen sei und es möglichst drei unabhängige Produktionsstandorte in unterschiedlichen Regionen gegeben habe.
Es gebe aber auch wichtige Hinweise an die Eltern: Typische „Erkältungen“ dauert 7-10 Tage und sollten nicht künstlich (medikamentös) verkürzt werden – außerdem sei Paracetamol bei Überdosierung sehr giftig: Die Leber wird irreversibel geschädigt! Fiebersenkende Medikamente sollten deshalb zurückhaltend eingesetzt werden und z. B. mit Wadenwickeln die Fiebersenkung unterstützt werden.